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WELCHER HELM FÜR WELCHE SPORTART?

Bei zahlreichen Sportarten schützt dich ein Helm vor schwerwiegenden Kopfverletzungen, verursacht durch einen Sturz, einen Zusammenstoß oder durch einen Steinschlag. Die Wahl des Kopfschutzes, welcher die optimale Passform besitzt, für deinen Sport geeignet ist, über wichtige Sicherheitsstandards verfügt und dir optisch gefällt, sollte im Vorfeld gut überlegt sein. Erfahre mehr über die unterschiedlichen Helmarten und welche Aspekte du beim Kauf beachten musst.
Moderne Sporthelme sind widerstandsfähig, robust und unterliegen unterschiedlichen Prüfkriterien. Namhafte Hersteller setzen vermehrt bei der Produktion auf die In-Molding-Technologie. Dabei handelt es sich um ein Spritzgießverfahren, bei dem die äußere Kunststoffschale mit dem Hartschaum verschweißt wird. Dadurch gewinnt der Helm an Stabilität, ist leichter und auch langlebiger als Modelle, die lediglich über eine punktuelle Verklebung der Materialien verfügen. Verwendet werden zudem widerstandsfähige Kunststoffe wie Polycarbonat oder ABS-Kunststoff.

Sporthelm ist aber nicht gleich Sporthelm. Sie unterscheiden sich je nach Sportart in der Konstruktion, Modellart, Verschluss- und Belüftungstechnik sowie in der Optik.

FAHRRADHELME

In Deutschland gibt es bisher keine Helmpflicht für Fahrradfahrer. Das entschied im Juni 2014 der Bundesgerichtshof (BGH) erneut in einem Urteil. Dennoch ist klar, dass ein geschützter Kopf einem geringeren Verletzungsrisiko ausgesetzt ist. Es existieren verschiedene Modelle für Fahrradfahrer, passend zu den unterschiedlichen Verwendungszwecken. Grundsätzlich werden Weichschalen- und Hartschalen-Helme voneinander unterschieden.
 

  • Weichschalen-Helm: Hartschaumschicht, geringes Gewicht, weniger robust
  • Hartschalen-Helm: harte Kunststoffschicht als Außenschale, relativ hohes Gewicht, robuste Konstruktion

 
Heutige Modelle sind allesamt mit einer Schaumstoffschicht ausgestattet, wodurch sich die Modelle in der Konstruktion vordergründig in der Außenschale unterscheiden. In der breiten Masse sind daher vor allem Mikroschalen- sowie Hardshell-Helme zu finden. Ersteres stellt aufgrund der dünneren Kunststoffschicht die leichtere Variante dar.

Ein Rennradfahrer ist auf einer Straße unterwegs. Er schützt sich mit einem schwarzen Fahrradhelm.

Für Radfahrer exisitert in Deutschland zwar keine Helmpflicht, es wird aber empfohlen stets einen Helm zu tragen.

SKATEHELME

Eine Frau fährt Inline Skates. Sie trägt eine vollständige Schutzausrüstung bestehend aus Knie,-Hand,- und Ellenbogenschonern und auf dem Kopf einen Skatehelm.

Skaterhelme müssen vor allem bei Stürzen auf den Hinterkopf schützen.

Trotz gleicher Anforderungen gibt es einen zentralen Unterschied zwischen Fahrrad- und Skatehelm: Die Gefahr, beim Skaten auf den Hinterkopf zu fallen, ist größer als beim Fahrradfahren, weshalb ein Skaterhelm in seiner Konstruktion weiter in den Hinterkopf reicht. Auch unter den Skaterhelmen sind unterschiedliche Modelle zu finden.

Speedskater nutzen zum Beispiel Modelle, die eine ergonomische Form besitzen, leicht sind und eine dünne Kunststoffschicht als Außenschale aufweisen. Skateboarder benötigen hingegen auf Pipes Modelle aus widerstandsfähigem ABS-Material, damit bei Sprüngen und Kunststücken die Verletzungsgefahr am Kopf gemindert ist.

SKI- UND SNOWBOARDHELME

Aus technischer Sicht lassen sich keine bedeutenden Unterschiede zwischen Ski- und Snowboardhelmen feststellen. Zumeist sind Snowboard-Modelle auffälliger im Design, beispielsweise durch grelle Farben oder spezielle Aufdrucke. Es existieren sowohl runde als auch ovale Formen, die allesamt über eine harte Außenschale (Kunststoffe wie Carbon, ABS-Kunststoff oder Polycarbonat) verfügen und aus stoßabsorbierendem EPS-Hartschaum und einem Innenfutter bestehen. Unterschieden werden zwei Helmklassen:
 

  • Helme der Klasse A (Vollschalenhelme): Außenschale umschließt die Ohren, für Fahrten mit hoher Geschwindigkeit geeignet
  • Helme der Klasse B (Halbschalenhelme): Außenschale umschließt nicht die Ohren, für Fahrten mit mäßiger Geschwindigkeit geeignet
Ein Paar im Schnee bekleidet mit dicken Skijacken, Skihelmen und Skibrillen.
Ein Mann und eine Frau schauen durch ihre Skibrillen in die Kamera. Auf dem Kopf tragen sie Skihelme.

Für beide Sportarten müssen die Helme einen bestmöglichen Schutz auf der Piste oder auf den Pipes gewährleisten. Im Gegensatz zu anderen Helmarten verfügen diese Modelle über ein variables Klimasystem, da sie sowohl den Kopf kühlen als auch wärmen können. Zwei Systeme ermöglichen diese Flexibilität:
 

  • Systeme, die per Schieber die Belüftungsöffner variabel verschließen
  • Systeme, die eine abnehmbare Inneneinlage besitzen

 
Schließlich verfügen die Helme für einen besseren Halt über breite und gepolsterte Kinnriemen, einige Modelle auch über einen Nackengurt, der eine optimale Passgenauigkeit verspricht.

KLETTERHELME

Ein Kletterer hängt an einer Felswand und trägt einen roten Kletterhelm.

Kletterhelme sollen vor allem von Steinschlag schützen.

Vor allem im Outdoor-Bereich sollen Kletterhelme neben dem Aufprallschutz Verletzungen vermeiden, die durch Steinschlag entstehen. Mit zunehmender Beliebtheit des Sportes, an der Wand oder auf dem Berg, haben sich auch die Helme erheblich weiter entwickelt. So existieren neben dem klassischen Hartschalenhelm mittlerweile auch Hartschaumvarianten sowie Hybridkonstruktionen, die standardmäßig Drehknöpfe zur Größenregulierung besitzen:
 

  • Hartschalenhelm: robuste Außenschale, vergleichsweise schwer, weniger komfortabel
  • Hartschaumhelm (In-Molding-Technologie):Hartschaumelement mit dünner Kunststoffschicht, leicht und komfortabel, optimaler Aufprallschutz, weniger geeignet bei Steinschlag
  • Hybridhelm: harte Außenschale inklusive Hartschaumelement, komfortabel, leicht, schützt auch bei Steinschlag

WELCHER HELM PASST ZU DIR?

Ein Mann zieht gerade den Kinnriemen seines Helmes fest.
Grundsätzlich und unabhängig von der jeweiligen Sportart gilt: Der Helm muss perfekt sitzen. Er darf weder zu locker sein, noch unangenehm am Kopf drücken. Das gilt beispielsweise auch beim Kauf eines Kinderhelms. Eltern neigen gerne dazu, Modelle zu kaufen, in die die Kinder noch reinwachsen sollen. Allerdings kann ein optimaler Schutz nur bei einem perfekten Sitz am Kopf gewährleistet werden.

Um die ideale Passform zu finden, solltest du verschiedene Modelle unter Aufsicht eines Experten anprobieren. Sei dir zudem im Klaren darüber, für welche Zwecke du den Helm nutzt, welche klimatischen Eigenschaften wichtig für dich sind und welche optischen Vorlieben du hast.

SO FINDEST DU DEN PASSENDEN HELM

PASSFORM:

 

  • Allgemein kannst du deinen Kopfumfang mithilfe eines Maßbandes messen, um die ungefähre Größe zu ermitteln. Setze das Maßband bei der Messung hierzu rund einen Zentimeter über der Augenbraue an.
  • Der Helm sollte sich angenehm auf die Mitte der Stirn platzieren lassen, ohne dass du ihn nach vorne oder hinten runter ziehen kannst.
  • Der Kinnriemen deines Helms sollte über eine einfache und für dich angenehme Verschlusstechnik verfügen. Achte bei Ski- und Snowboardhelmen zudem auf breite und gepolsterte Riemen, die den Tragekomfort begünstigen. Maximal sollte eine Fingerbreite zwischen Kiefer und Riemen Platz sein
  • Setze bei der Anprobe eines Ski- und Snowboard-Helms deine Sonnen- bzw. Skibrille auf. Diese sollte bündig mit dem Helm abschließen und achte darauf, dass dein Sichtfeld nicht beeinträchtigt ist.

KINDERHELME:

 

  • Da sich Kinder im Wachstum befinden, macht die Wahl eines individuell verstellbaren Helms durchaus Sinn.
  • Bei Ski- oder Snowboardhelmen ist die Wahl eines Vollschalen-Helms empfehlenswert, da dieser mehr Schutz bietet als eine Halbschalen-Variante.

PASST DEIN HELM RICHTIG?

Du merkst, dass der Helm richtig sitzt, wenn er weder wackelt noch über die Stirn oder den Nacken rutscht. Schüttelst du also deinen Kopf und der Helm hält, obwohl der Kinnriemen-Verschluss nicht geschlossen ist, dann hat er die richtige Passform. Dabei darf der Helm jedoch nicht drücken.

AUF WAS SOLLTEST DU BEIM HELMKAUF ACHTEN?

Eine Frau in der Nahaufnahme. Sie trägt eine Sportbrille und einen weißen Fahrradhelm der Marke Scott.

HELME MIT GURTBANDSYSTEM:

 

  • Schließe den Kinnriemenverschluss.
  • Fixiere beide Gurtbandverteiler so, dass diese unter deinem Ohr sitzen.
  • Passe den Kinnriemen an, so dass der Riemen nicht zu locker und nicht zu fest anliegt.


FUNKTION:

 

  • Bei Helmen der Klasse A solltest du bedenken, dass das Hörvermögen auf der Piste eingeschränkt sein kann.
  • Wähle eine knallige Farbe für deinen Helm, um im Notfall auf der Straße, der Piste oder für Rettungskräfte erkennbar zu sein.
  • Achte bei deiner Wahl gezielt auf positive Bewertungen hinsichtlich des Belüftungssystems.

DIE SICHERHEIT VON SPORTHELMEN

AKTUELLE DEBATTE

Seit dem tragischen Unfall von Michael Schumacher am 29. Dezember 2013 wurde die Diskussion rund um das Thema Helmpflicht erneut entfacht. Schließlich seien sich die Ärzte sicher, dass der Sportler den Sturz ohne Kopfschutz nicht überlebt hätte. Damit ein Helm bestmöglichen Schutz bieten kann, existieren nationale sowie internationale Kriterien und Standards.

Helmpflicht in: 

  • Deutschland: In Deutschland besteht keine Helmpflicht für Fahrrad- und Skifahrer
    Beim Klettern gibt es keine generelle Helmpflicht, Hochseilgärten können jedoch selbst festlegen, ob sie Schutzhelme vorschreiben oder nicht.
  • Österreich: In Österreich besteht eine Skihelmpflicht für Kinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahr. Dies gilt nicht in allen Bundesländern (Bisher: SalzburgerLand, Oberösterreich, Steiermark, Niederösterreich, Kärnten, Burgenland und Wien)
    Für Kinder bis zum 12. Lebensjahr gilt eine Helmpflicht auf dem Fahrrad
  • Schweiz: In der Schweiz gilt keine Helmpflicht für Ski- und Snowboardfahrer, dabei spielt auch das Alter keine Rolle. Auch für Fahrradfahrer ist das Tragen eines Schutzhelmes optional. Lawinenkundliches Beurteilungsvermögen notwendig

PRÜFSIEGEL UND NORMEN

DIN-Normen

Die DIN-Normen dienen als Sicherheitshinweise. Bei Skihelmen beispielsweise solltest du auf die Norm „DIN EN 1077“ (hier wird der Helm mit einem Prüfkopf aus zwei Metern Höhe fallen gelassen) achten. Auch bei Kletterhelmen gibt es eine Norm, deren Beachtung empfehlenswert ist. Die „DIN EN 12492“ legt den Schwerpunkt besonders auf den Steinschlag und den seitlichen Aufprall. Fahrradfahrer und Skater sollten sich hingegen an der DIN EN 1078 orientieren, die sich auf Aspekte wie die Konstruktion des Helms, die stoßdämpfenden Eigenschaften oder die Befestigung bezieht.

TÜV

Der TÜV führt in sämtlichen Bereichen Produkttests durch. Bei Sporthelmen lassen sich hierzu ebenso Prüfungen bzw. Tests finden. Darüber hinaus bietet der technische Überwachungsverein eine Zertifizierung an, die dem Produktsicherheitsgesetz sowie der Europäischen Richtlinie für persönliche Schutzausrüstung 89/686/EWG (CE-Kennzeichnung) entspricht.

RISIKEN OHNE HELM

Ein Skifahrer fährt mit Skihelm eine steile Piste hinab.
Bereits bei einem Sturz aus geringer Höhe mit einem harten Aufprall auf Eis oder Beton besteht für Schädel und Hirn ein immenses Verletzungsrisiko. So wirken beispielsweise auf den ungeschützten Kopf eines Skifahrers, der mit 20 Kilometern die Stunde gegen einen Baum knallt, zwei Tonnen Gewicht. Zu diesem Ergebnis kamen zumindest englische Forscher nach einer Untersuchung 2013 mit Crash-Test-Dummies. Auch wenn das Tragen eines Helms bei solch einem Unfall keine Gesundheitsgarantie darstellt, kann er dennoch über Leben und Tod entscheiden – wie der Fall Schumacher zeigt.

VERLETZUNGEN

Dadurch, dass bei einem Sturz die Schädeldecke gegen das Gehirn stößt, können gefährliche Hirnblutungen entstehen. In den meisten Fällen leiden Betroffene bei einer Kopfverletzung an Schädel- und Schädel-Hirn-Traumata, die unterschiedliche Schweregrade aufweisen.

MITSCHULD

Im Juni 2014 entschied der Bundesgerichtshof in einem Urteil, dass Fahrradfahrer ohne Schutz bei einem unverschuldeten Unfall keine Mitschuld tragen. Anders sieht es bei Skifahrern aus. Laut einem Urteil des Oberlandesgerichts München (2012) erhält ein Skifahrer ohne Helm bei einem nicht selbst verschuldeten Unfall keinen vollen Schadensersatz.



INFO

Schätzungen des Deutschen Skiverbandes (DSV) zufolge tragen inzwischen 80 Prozent der Ski- und Snowboardfahrer einen Helm.

FAZIT

Lange Zeit zählte der Helm nicht unbedingt zu den modischen Must-haves. Vor allem auf den Skipisten haben sich die Meinungen jedoch geändert, aufgrund der zahlreichen Unfälle. Aber auch aus modischer Sicht können sich die aktuellen Modelle bei SportScheck sehen lassen. Ungeübte Skifahrer haben häufig kein Gefühl für ihre Geschwindigkeit. Breite, präparierte Pisten und Carving-Ski machen das hohe Tempo mittlerweile möglich. Deswegen solltest du bei einem Skiurlaub keinesfalls auf einen Helm verzichten. Selbst, wenn du dich zu den geübteren Fahrern zählst, musst du bedenken, dass du jederzeit in einen Unfall verwickelt werden kannst, falls ein anderer Fahrer keine Kenntnisse über die Piste, die Regeln oder das Material besitzt.

Auf der Straße gilt das Gleiche. Auch bei einem Unfall, der beispielsweise allein aus einer geöffneten Autotür resultiert, bist du nicht zwingend verantwortlich, um am Ende der Leittragende zu sein.

INFO

Schätzungen des Deutschen Skiverbandes (DSV) zufolge tragen inzwischen 80 Prozent der Ski- und Snowboardfahrer einen Helm.

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