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Trendsportart Skitourengehen

Historische Entwicklung des Tourengehens

Bis vor einigen Jahren war das Skitourengehen noch eine seltene Art des Wintersports, mittlerweile boomt der Sport jedoch und es werden immer mehr Touren in diversen Schwierigkeitsgraden angeboten. Verwunderlich, dass sich der Trend erst so spät durchsetzt, denn eigentlich reicht die Tradition des Skitourengehens weit in die Vergangenheit zurück.

Bereits vor mehreren hundert Jahren wurde diese Variante genutzt, um die Alpen zu überqueren. Darüber hinaus nutzte auch das Militär das Skitourengehen, um bei widrigen Verhältnissen schneller voran zu kommen. Dabei sind bereits um 1900 Skitouren-Wettkämpfe überliefert, die in Frankreich ausgetragen wurden.

Dieser Militär-Patrouillenlauf, der aus Skitourengehen und Schießprüfungen bestand, wurde 1924 erstmals olympisch. Als sich Biathlon etablierte und bei den Olympischen Spielen eingeführt wurde, verlor der Militär-Patrouillenlauf an Aufmerksamkeit und somit auch das Skitourengehen. Erst in den 1980er und 1990er Jahren erlebte die heutige Trendsportart einen Aufschwung und es gründete sich das Komitee für Skialpinismus, aus dem sich später die Internationale Union der Alpinismusvereinigung konstituierte. Seitdem wächst die Anhängerschaft kontinuierlich.


INFO

Der Internationalen Union der Alpinismusvereinigung ISCM gehören insgesamt 34 Nationen an. Eine Aufnahme in das Olympia-Programm ist für 2022 geplant.



INNOVATIONEN

Der Lift

Die ersten Skilifte gab es bereits vor 100 Jahren. Pionier war Robert Winterhalder aus dem Schwarzwalddorf Schollach. Er errichtete die erste Aufstiegshilfe, die vor allem asthmakranken Gästen seines Kurhotels den Aufstieg erleichtern sollte. Einige Jahre später entwarf der Züricher Ingenieur Ernst Gustav Constam einen Bügelskilift am Bolgen im Skiort Davos in der Schweiz. Mittlerweile ist der Bolgen ein Sessellift, verhilft aber immer noch Skifahrern auf die Piste am Jakobshorn. Ab diesem Zeitpunkt erleichterte sich für die Skitourengeher die Situation enorm, denn schwer passierbare Strecken waren nun leichter zu bewältigen.

Das Lawinenverschüttungssuchgerät (LVS-GERÄT)

Dies ist sicherlich die brauchbarste Innovation der Alpinsportart, denn falls sich ein Schneebrett zu einer Lawine entwickelt und ein Mensch darunter begraben wird, ist er binnen kürzester Zeit zu orten. Neben den Lawinensuchhunden ist dies die zuverlässigste Variante, einen Verschütteten wieder zu finden.

Skitouren - Der Ruf nach Freiheit

Du hörst den Ruf nach Freiheit? Skitouren ermöglichen es dir, den einsamen Berg zu besteigen und die erste Line im frischen Pow zu ziehen. Skitouren Tipps, Genuss-Skitouren, Powder-Search, etc.

Mit Tourenskiern den Berg hinauf wandern, um dann eine genüssliche Abfahrt zu haben. Das ist Skitourengehen! Seit dem 19. Jahrhundert wird der Sport aktiv betrieben und gerade in den letzten Jahren erfreut er sich immer größerer Beliebtheit. Früher haben die Liftanlagen gefehlt, heute treibt es Tourengeher aus anderen Gründen in die Berge. Die Liftpässe werden immer teurer und der Drang nach Freiheit im Gelände scheint immer weiter zu wachsen. Bei Powder-Alarm hält es wenige Freeride-Süchtige im Flachland.

Das Gefühl in einen unberührten Hang einzufahren ist unbeschreiblich. Du vergisst die kleine Welt unten im Tal und verschmilzt mit der Natur, dem Schnee. Welt aus, Skifahren an. Mit dem richtigen Tourenski fliegt dir der Schnee bei der Abfahrt um die Ohren. Das kalte Nass im Gesicht ist unersetzlich und macht süchtig. Die Ski schweben über die weiße Schneedecke. Das kommt der Schwerelosigkeit nahe. Es fühlt sich wie Fliegen an.

Vor jeder Abfahrt steht beim Skitouren aber der Aufstieg und dabei die Tourenplanung. Dafür musst du dir eine gewisse Erfahrung aneignen. Die wichtigsten Infos versuchen wir dir in Skitouren Tipps zur Verfügung zu stellen. Trotzdem empfehlen wir dir, die ersten Schritte im Schnee mit einem erfahrenen Guide zu machen. Angebote gibt es viele. Ein umfangreiches Touren-Spektrum bietet zum Beispiel die Vivalpin Berg- und Skischule.

Die richtige Skitour für dich

Es ist nicht nur wichtig, das richtige Skitouren-Equipment zu nutzen, sondern auch die richtige Tour zu wählen. Nur dann wird der Tag in den Bergen zum Hochgefühl. Wir arbeiten daran, die Infos immer weiter auszubauen. In der Kategorie Skitouren findest du Touren-Vorschläge für eine gelungene Tour. Wir werden dabei versuchen, sowohl Skitouren für bestimmte Regionen, als auch für unterschiedliche Könnensstufen zu geben.

Geplant sind: Skitouren München, Skitouren Allgäu, Skitouren Zillertal, Skitouren Berchtesgaden, Skitouren Chiemgau aber auch Skitouren für Anfänger, Nachtskitouren, Pistentouren, und weitere.

Skitouren im Einklang mit der Umwelt

Neben dem Freiheitsgefühl lehrt uns das Skitouren auch, wie sehr wir von anderen und der Natur abhängig sind. Es gibt Regeln, die du beachten musst. Das gilt für Touren auf Pisten und im Gelände. Du lernst dich selbst auch aus neuen Blickwinkeln kennen. Du lernst deine Stärken einzuschätzen und dich den Naturgewalten anzupassen.

Skitour – Wo soll es hingehen?

Die Wahl der richtigen Tour hängt immer von der Wetterlage und Lawinenlage ab. Wir versuchen dir hier Inspirationen für die nächste Route zu geben. Die richtige Wahl triffst jedoch du.

Tipps zur Ausrüstung 

Eine richtige Ausrüstung ist entscheidend beim Skitourengehen, denn falls das Equipment nicht komplett oder beschädigt ist, kannst du unter Umständen beim Tourengehen in Bedrängnis geraten. Es gibt mittlerweile eine große Auswahl und es ist ratsam, sich von Experten beim Kauf beraten zu lassen.

Grundsätzlich wird zwischen der Hardware, also den Skiern, Bindung, Stöcke und Schuhen sowie der Schutz- und Zusatzausrüstung, also Helm, Protektoren sowie Rucksack mit LVS-Set unterschieden.

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AUSRÜSTUNG FÜRS SKITOURENGEHEN:


  • Tourenski
  • Tourenstöcke
  • Tourenbindungen
  • Tourenskischuhe
  • Skitourenhelme
  • Skifelle
  • LVS-Set (Schaufel, Sonde, LVS-Gerät)
  • Airbag-Rucksack
Ein Mann steht mit seiner kompletten Skitourenausrüstung im Tiefschnee.

DIE SKIER

Ein Tourenski unterscheidet sich von einem herkömmlichen Ski besonders durch Breite und Taillierung. Der Tourenski ist in der Regel weniger tailliert als ein normaler Pistenski. Dabei unterscheiden sich die Bretter zusätzlich zwischen aufstiegs- und abstiegsorientierten Modellen. Entsprechend solltest du deinen Ski den Eigenschaften der Tour anpassen. Darüber hinaus sollte der Ski deinen Fähigkeiten angemessen ausgewählt werden. Für starke und ausdauernde, jedoch unerfahrene Fahrer, bietet sich ein schwerer, aber dafür laufruhiger Ski an. Bist du jedoch ein erfahrener Tourengeher, so kannst du auf einen leichteren, wendigeren Ski zurückgreifen, musst dir jedoch darüber bewusst sein, dass dieser in der Abfahrt höhere Ansprüche stellt als ein schwerer Einsteigerski. Zu den Skiern gehören auch die richtigen Stöcke, diese sollten über eine Teleskopfunktion verfügen, also größenverstellbar sein. Des Weiteren ist ein breiter Teller von Vorteil, sodass der Stock im Tiefschnee nicht zu weit einsinkt.

DIE BINDUNG

Die Bindung eines Tourenskis unterscheidet sich erheblich von herkömmlichen Varianten. Wichtig ist, dass die „Hinterbacken“ gelöst werden können, damit der Tourengeher den Berg hinauflaufen kann. Dazu gibt es eine Steighilfe, so dass er auch bei hohem Gefälle horizontal sicher steht. Beim Kauf sollte ein Experte anwesend sein, welcher die vielen technischen Eigenschaften des Produkts erläutert.

TOURENSKISCHUHE

Die Schuhe unterscheiden sich im Grunde nicht wesentlich von den normalen Skischuhen. Lediglich das Gewicht variiert zwischen den einzelnen Exemplaren. So ist ein Tourenskischuh um einiges leichter und flexibler, um einen einfacheren Aufstieg zu gewährleisten. Nichtsdestotrotz ist er stabil genug, damit du bei der Abfahrt einen sicheren Halt hast. Wie der Pistenschuh besteht auch das Tourenmodell aus einem Innen- und einem Außenschuh. Dieser lässt sich durch drei oder vier Schnallen fest verschließen. Du kannst einen normalen Skischuh nutzen, dieser schränkt dich aufgrund des Gewichts beim Aufstieg etwas ein.

LVS-SET

Früher wurden verschüttete Tourengeher mit Lawinenhunden geortet, heutzutage verwenden die Bergretter elektronische Suchgeräte. Diese sind einzeln zu kaufen oder auch in einem Komplettpaket mit weiteren notwendigen Geräten vorhanden. In einem professionellen LVS-Set befinden sich neben dem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS-Gerät) auch Sonden sowie eine Schaufel.

SCHUTZHELM

Weil es in den letzten Jahren viele, zum Teil tödlichen Kopfverletzungen beim Skifahren gab, gehören Helme für jeden Skifahrer zur Grundausstattung. Dabei wird nur geringfügig unterschieden zwischen Skitourengehen und normalem Skifahren. Der Tourenhelm ist lediglich etwas leichter und verfügt über eine bessere Luftzirkulation. Zwar musst du nicht verpflichtend einen Helm tragen, aber alle großen Verbände raten dringend dazu.

PROTEKTOREN

Besonders Rückenprotektoren sind bei Touren empfehlenswert. Denn es kommt schnell vor, dass du stürzt und auf einer Steinkante oder Ähnlichem landest. In diesem Fall ist der Protektor hilfreich. Mittlerweile wird unterschieden zwischen Protektoren, die im Rucksack integriert werden und solchen, die unter die Skijacke ebenfalls wie ein Rucksack getragen werden können.

RUCKSACK

Der Rucksack ist für jeden Tourenskigeher unverzichtbar, denn neben der genannten Ausrüstung, müssen noch weitere Dinge transportiert werden. Hier ist nicht nur von Verpflegung, Ersatzkleidung oder Werkzeug die Rede. Das ist zwar ebenso von Belang, aber besonders Skifelle und ein LVS-Set darfst du keinesfalls vergessen.

FELLE

Ohne Skifelle sind Touren überhaupt nicht möglich. Die Steighilfen werden unter die Skier geklebt und zusätzlich gespannt, wobei unterschiedliche Spannsysteme existieren. Skifelle verhindern, dass beim Aufstieg die Skier nach hinten wegrutschen und ermöglichen gleichzeitig ein verbessertes Gleiten nach vorne. Diese Funktionsweise ergibt sich aus dem Aufbau des Fellflors. Zum einen wird dieses so gewebt, dass die Härchen beim nach vorne Gleiten nach hinten liegen, um den Widerstand auf der Schneeoberfläche zu minimieren. Ein Zurückrutschen wird wiederum durch das Aufstellen der Härchen abgewendet.


 

Nützliche Hinweise

Es gibt einige Regeln, die du als Tourengeher berücksichtigen solltest. Denn im freien Gelände abseits der Pisten lauern Gefahren wie Lawinen oder Gletscherspalten. Bist du auf den Pisten unterwegs, halte dich an die DAV-Regeln für Pistentouren, damit andere Ski- und Snowboardfahrer nicht beeinträchtigt werden.

DAV-REGELN FÜR SKITOUREN AUF PISTEN


  • Aufstiege und Abstiege erfolgen auf eigenes Risiko
  • Aufstieg nur am Pistenrand und hintereinander
  • Vorsicht bei Kuppen, Engpassagen, Steilhängen und Vereisung
  • Warnhinweise beachten, Pistensperrungen respektieren
  • Vorsicht und Rücksichtnahme bei Pistenarbeiten
  • Frisch präparierte Skipisten nur in Randbereichen befahren
  • Schneehöhe berücksichtigen
  • Alpine Gefahren, besonders Lawinenhinweise beachten
  • Wildtiere beachten, besonders in der Dämmerung
  • Parkregelungen beachten
Ein Skitourengeher geht auf der Piste bei tiefem Schnee.
Vor allem im Frühwinter nutzen auch die erfahrenen Skihasen die beschneiten Pisten um zu trainieren. Oft ist die Pistentour zu Beginn der Saison die einzige Möglichkeit, um ein paar Höhenmeter zu sammeln und sich für die kommende Wintersaison fit zu machen. Unterm Strich ist auf den Skipisten unter Umständen also einiges los. Aus diesem Grund gibt es vor jeder Pistentour auch ein wenig Planung zu betreiben. Weniger als bei einer Skitour abseits der gesicherten Pisten zwar, aber dennoch musst du dich vorbereiten.

Nicht jedes Skigebiet ist über uns Tourengeher erfreut. Aus diesem Grund haben viele Gebiete ihre eigenen Regeln für die Pistentour und geben die vor, wann, wie und wo du aufsteigen darfst. Informiere dich also vor deiner geplanten Pistentour, welche Regeln für dich auf deiner gewünschten Tour gelten und beachte sie. Der Deutsche Alpenverein hat in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Interessengruppen zehn Regeln erarbeitet, die du auf jeden Fall auf deiner Pistentour einhalten solltest. Damit vermeidest du Ärger mit dem Liftbetreiber und schützt zusätzlich die Natur.

LAWINEN – DAS RICHTIGE VERHALTEN UND VORBEUGUNG

WITTERUNG

Die Witterung spielt eine große Rolle beim Tourengehen. Bei der Planung musst du demnach immer das Wetter berücksichtigen und deine Tour dahingehend auswählen. Besonders beim Thema Lawinen ist dies entscheidend. Hat es zuvor stark geschneit und wurde eine kritische Neuschneemenge erreicht, so ist von einer Tour außerhalb der markierten Pisten abzusehen. Ähnlich verhält es sich bei schlechten Sichtverhältnissen. Weitere Witterungseinflussfaktoren, die du berücksichtigen solltest, sind starker Wind, Regen sowie starke Temperaturschwankungen.

SCHNEEDECKE

Bei der Beurteilung vor Ort sollte vor allem auf den Schnee geachtet werden. Neuschnee, Triebschnee oder Nassschnee bergen Gefahren, die zu berücksichtigen sind. Auch Altschnee kann gefährlich werden, wenn dort Schwachschichten eingelagert sind. Die Lawinenwarndienste der Alpenländer informieren über die aktuelle Lawinensituation.

GELÄNDE

Die abschließende Risikoüberlegung betrifft das Gelände an sich. Wie sind die Hangverhältnisse? Welche Schlüsselstellen musst du beachten und wie kann das Lawinenrisiko bestmöglich reduziert werden? Grundsätzlich erhöht sich das Risiko, je größer die Gruppe und je steiler der Hang ist.

ACHTUNG!: 

Sobald ich mich als Skifahrer von der Piste wegbewege, muss ich mit gewissen Risiken rechnen. Hier gilt es, sich vorzubereiten. Sobald ihr euch außerhalb des gesicherten Geländes bewegt, gehört ins Gepäck eine Notfallausrüstung mit Lawinensonde, LVS-Gerät, eine Schaufel sowie ein Erste-Hilfe Set ergänzt durch einen Biwaksack. Dieser schützt im Notfall vor Unterkühlung.

Ein ABS-Rucksack ist ein zusätzliches Tool, welches im Notfall Leben retten kann. Das erste Ziel sollte es aber sein, gar nicht erst in eine Lawine zu geraten. Das fängt mit einer sorgfältigen Tourenplanung an! (Peter Fresia, Einkäufer Outdoor Hartware und Outdoor Schuhe.)

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