Sport-BH kaufen – darauf kommt es an
Entweder zwickt er, der Verschluss sitzt nicht richtig oder er ist insgesamt zu locker – beim Kauf eines neuen Sport-BHs sollte man einiges beachten. Nur was? Unser Kaufberater gibt einige Tipps und beantwortet die wichtigsten Fragen.
Warum benötige ich für den Sport einen eigenen BH?
Die weibliche Brust besteht hauptsächlich aus Drüsen- und Fettgewebe und nicht aus Muskeln; gehalten wird sie vor allem von Bändern und Sehnen, die sich bei jeder Bewegung dehnen. Gerade beim Sport existiert somit ein erhöhtes Risiko, dass sie sich sogar überdehnen, was nicht nur zu einer Hängebrust, sondern vor allem zu Sportverletzungen und chronischen Schmerzen führen kann. Ein Sport-BH wirkt dem effizient entgegen. Die Belastung, die die weibliche Brust bei sportlicher Betätigung ausgesetzt ist, lässt sich gut an einem Beispiel veranschaulichen: Wenn du mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 13 km/h joggst, bewegt sich dein Busen bei jedem Schritt um 8,5 cm von seiner eigentlichen Position weg. Bei einem Kilometer Strecke summiert sich diese Bewegung auf 84 Meter, die die Brust sich bewegt.
Welche Vorteile hat ein Sport-BH?
Im Vergleich zu einem normalen BH stabilisiert ein Sport-BH deinen Busen bei jeder einzelnen Bewegung wesentlich stärker. So wirst du zum einen nicht durch auf- und abhüpfende Brüste in deinen Bewegungsabläufen behindert. Und zum anderen vermeidest du, dass sich Bänder und Sehnen überdehnen; so schützt der Sport-BH vor Sportverletzungen. Ein weiterer Vorteil von Sport-BHs ist, dass sie aus den gleichen Materialien bestehen, wie andere Sport-Funktionskleidung auch. Diese ist nicht nur elastisch und macht jede Bewegung mit, sie ist vor allem atmungsaktiv und transportiert den Schweiß von innen nach außen.
Welche Arten von Sport-BHs gibt es?
Was bedeuten die Stufeneinteilungen?
Die Stufeneinteilungen beschreiben, wie hoch der Unterstützungsgrad eines Sport-BHs ist. Je höher der Level, umso mehr stützende Elemente enthält der BH und desto stärker wird die natürliche Bewegung deiner Brust aufgefangen. Welche Stufe die richtige für dich ist, hängt von zwei Kriterien ab: Zum einen, welchen Sport du betreibst – jede Sportart belastet deinen Busen in unterschiedlichem Maße. Zum anderen zählen persönliche Vorlieben. Vielleicht möchtest du trotz geringer Belastung lieber etwas mehr Halt. Oder du fühlst dich in einem BH eines so hohen Levels aber eingeschnürt und kannst dich nicht so frei bewegen, wie du möchtest. Bei Sportunterwäsche ist es immer wichtig, dass du dich wohlfühlst.
Für welchen Sport benötige ich welchen Halt?
- Leichter Halt: Ein leichter Halt ist die richtige Wahl für alle „Low-Impact-Sportarten“. Das heißt jede Disziplin, bei der du nicht hart auf den Boden auftrittst. Darunter fallen Yoga, Pilates oder auch Wandern.
- Mittlerer Halt: Dieser Grad eignet sich für alle Sportarten mit mäßiger Belastung. Dazu gehören Nordic Walking, Zumba, Wintersport oder Biken.
- Starker Halt: Starken Halt benötigst du immer dann, wenn du bei deinem Sport hart auftrittst oder dein Körper starken Kräften ausgesetzt ist. Das ist beim Laufen und Reiten der Fall. Auch für Kampfsport und alle Formen von Ball- und Racketsport empfiehlt sich der stärkste Halt.
Welche Verschlussformen gibt es und was sind die Vor- und Nachteile?
- Haken: Hakenverschlüsse wie bei normalen BHs gibt es auch für Sport-BHs. Die Vor- und Nachteile sind im Grunde identisch. Haken garantieren einen guten Sitz und einen sicheren Verschluss.
- Reißverschluss: Bei Sport-BHs befindet sich der Reißverschluss meistens vorne zwischen den Körbchen. Größter Vorteil ist die Leichtigkeit, mit der sich diese BHs anziehen lassen. Nachteilig ist es, wenn der Reißverschluss direkt auf der Haut aufliegt. Das kann vor allem zu Scheuerstellen führen. Außerdem fühlt sich das Metall unangenehm kalt an. Ein Reißverschluss, der nicht mehr richtig schließt, kann zudem für unangenehme Überraschungen sorgen.
- Ohne Verschluss: Diese BHs werden wie ein Ringeroberteil einfach über den Kopf gezogen. Von allen Verschlussformen bietet diese Form den sichersten Halt und den besten Sitz. Wichtig ist, dass du aufgrund der engen Passform den BH einige Zeit „eintragen“ musst, bis er richtig an deinem Körper sitzt.
Welche Trägerformen gibt es und was sind die Vor- und Nachteile?
Die Träger eines Sport-BHs sind breiter als die eines normalen BHs. So wird das gehaltene Gewicht auf eine breitere Fläche verteilt und Rücken und Schultern entlastet. Die meisten Sport-BHs haben eine der folgenden drei Trägerformen:
- Klassisch: Die Träger verlaufen gerade über die Schultern, so wie du es auch von gewöhnlichen BHs kennst. Diese Form lässt sich einfach an- und ausziehen und hat einen hohen Tragekomfort, bietet von allen Sport-BHs aber den geringsten Halt.
- Überkreuz: Die Träger laufen hinter den Schultern überkreuz. Das vermeidet ein ungewolltes Abrutschen. Diese Form bietet einen Kompromiss aus Tragekomfort und Stabilität.
- Ringerrücken: Diese BHs haben ein breites Rückenteil, die Träger verlaufen in der Regel überkreuz. Ein Abrutschen der Träger ist hiermit ausgeschlossen. Gleichzeitig hast du in dieser Form den besten Halt, aber du könntest einen Sport-BH mit Ringerrücken vielleicht zunächst als etwas einengend empfinden. Je nach Verschlussart kann es außerdem etwas umständlich sein, diese BHs anzuziehen.
Welche weiteren Optionen gibt es?
Je nach eigenen Vorlieben, dem Grad der Unterstützung, die du brauchst und der Größe deiner Brust, bieten dir Sport-BHs folgende Möglichkeiten:
- Bügel: Auch Sport-BHs gibt es mit und ohne Bügel. Bügel bieten mehr Halt und stützen große Brüste besser. Viele Frauen empfinden die Einsätze aber als unangenehm und störend.
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- Unterbrustband: Ein Unterbrustband hilft, deine Brust in Position zu halten. Nicht jede Frau mag aber das Gefühl eines Gummizugs unter dem Busen.
- Einlagen: Polsternde Einlagen erhöhen den Tragekomfort und stützen deine Brust noch zusätzlich. Sie sind außerdem sinnvoll, wenn deine Brüste unterschiedlich groß sind. Mit einer gutsitzenden Einlage kannst du den Größenunterschied ausgleichen und dafür Sorge tragen, dass der Sport-BH optimal sitzt.
Wann sitzt ein Sport-BH richtig?
Körbchengröße A, B oder C? So findest du die richtige Größe!
Damit du die richtige Größe für deinen Sport-BH findest, reicht ein kurzer Griff zum Maßband. Zuerst misst du deine Unterbrustweite, also deinen Körperumfang direkt unterhalb der Brust. Danach kommt der Brustumfang an die Reihe, wobei du immer an der erhabensten Stelle messen solltest. Aus der Differenz in Zentimetern zwischen Überbrust- und Unterbrustweite errechnet sich deine Körbchengröße. Am einfachsten ist es, den Unterbrustumfang und Brustumfang in unseren Sport-BH-Berater einzugeben. Deine Größe wird dann automatisch angezeigt.
Welche Passform brauche ich?
Natürlich soll dein Sport-BH deine Brust stützen, daher sollte er straff sitzen. Gleichzeitig darfst du dich aber auch nicht eingeengt fühlen, denn wenn dich der Sport-BH beengt, führt das nicht nur zu Druckstellen, sondern vor allem zu einem Motivationseinbruch. Wähle deinen Sport-BH also immer so, dass du dich in ihm wohlfühlst. Wichtig: Du musst gut und beschwerdefrei im Sport-BH atmen können! Zudem darf er nicht scheuern oder drücken und die Träger dürfen weder rutschen noch einschneiden.
Kann es sinnvoll sein, einen Sport-BH auch im Alltag zu tragen?
Ein Sport-BH bietet mehr Halt als ein normaler BH und entlastet so deine Nacken- und Rückenmuskulatur. Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, einen Sport-BH auch im Alltag zu tragen. Vor allem dann, wenn du große Brüste hast und deswegen öfter an Rückenschmerzen leidest oder dir der größere Busen während Schwangerschaft und Stillzeit Probleme macht.
Wie pflege ich meinen Sport-BH?
Ein Sport-BH macht so einiges mit. Schweiß und Körperfette in Verbindung mit Parfums und Deo können ihm ganz schön zusetzen. Versuche daher, ihn nach jedem Einsatz zu reinigen. Zum Glück sind die Materialien, aus denen ein Sport-BH besteht, viel formbeständiger als normale BHs. Einem Gang in die Waschmaschine steht also nichts entgegen. Die meisten Sport-BHs vertragen ohne Probleme ein Schonwaschprogramm bei 40 Grad; manche Modelle halten auch 60 Grad aus. Verzichte aber immer auf einen Weichspüler! Die darin enthaltenen Tenside schaden der Kunstfaser. Überprüfe am besten immer die entsprechende Waschanleitung!